Als ich ein Kind war, gab es in manchen Mietshäusern einen Raum, den man Waschküche nannte. Wir hatten so eine Waschküche im Keller. Bis auf einen mit Holz oder Kohle beheizbaren Kessel, in dem die weiße Wäsche zu ihrer Reinigung gekocht wurde, war er leer und mit den nackten gekalkten Wänden entstand ein Hall, in dem man seine Stimme gleichsam baden konnte. So empfand ich das und begriff, warum mich der Gesang in der Kirche oft so tief berührte. Ein Trick?
Jedenfalls, wenn meine Mutter keine Wäsche hatte und ich Lust zum Singen, dann ging ich manchmal in die Waschküche.
Im Schulchor war ich nie. Ich weiß bis heute nicht, warum. Vielleicht war das damals „uncool“. Dabei war mein Musiklehrer Helmut Harzer ein sehr guter. Ich habe ihn als engagierten und freundlichen Mann in Erinnerung. Sein Gesicht strahlte bei der Arbeit. Das sieht man nicht oft.
Jedenfalls suchte ich mir nach Ausbildung und Wehrdienst ein gutes Dutzend Schüler und Lehrlinge und wir wurden eine Singegruppe.
Schon während des Studiums entschied ich mich für das „kleine“ Lied, das oft so große Wirkung haben kann. Die Oper war es nicht. Aber auch kein Pop, kein Jazz, kein Musical. Wobei ich betonen möchte, dass wir alle möglichen musikalischen Ausdrucksformen in unserem „Zwei-Mann- Orchester“ nutzen. Christian verfügt über eine unglaublich vielseitige Musikalität. Ich wollte noch anmerken, dass ich bis heute vor großen Bühnen auch großen Respekt habe. Die muss man ausfüllen können.
Jedenfalls entwickelten Christian und ich in unserem zweiten Studienjahr unser erstes gemeinsames Liedprogramm.